Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Leuchtender Stern mit Schweif

© Walter A. Müller-Wähner / fundus-medien.de

Herrnhuter Stern mit Schweif - er erinnert an den Stern von Bethlehem
  • Kirchenjahr
  • Weihnachten

Dreikönigstag: dem Licht folgen

veröffentlicht 01.12.2023

von Martin Vorländer, Hans Genthe

In Fortsetzung der Weihnachtsgeschichte besuchen Sterndeuter des Jesuskind - Legenden haben sie zu Königen werden lassen. An den Besuch erinnern bis heute die Sternensinger und der Epiphaniastag am 6. Januar.

Der Jahresgeginn ist auch im Kirchenjahr die Zeit für Sterndeuter. Der 6. Januar ist ihr Tag. Er bezieht sich auf die biblische Erzählung, dass Weise aus dem Morgenland einem Stern gefolgt sind. Sie haben den Stern Jesu aufgehen sehen und suchen nach dem neugeborenen Christuskind, um es in Bethlehem anzubeten und ihm wertvolle Geschenke zu bringen. Bis heute erinnern daran viele Kinder, die als Sternsinger von Haus zu Haus ziehen sowie der Epiphaniastag am 6. Januar, mit dem die weihnachtliche Festzeit in der evangelischen Kirche abschließt.

als Könige verkleidete Sternsinger unterwegs

© Kindermissinswerk, Mika Väisänen

Scherenschnitt mit drei Königen und einem Stern

© Kindermissionswerk

Jugendliche als verkleidete Könige auf Rollern in Frankfurt am Main

© Kindermissionswerk, Friedrich Stark

als Könige verkleidete Sternsinger unterwegs

© Kindermissinswerk, Mika Väisänen

Scherenschnitt mit drei Königen und einem Stern

© Kindermissionswerk

Jugendliche als verkleidete Könige auf Rollern in Frankfurt am Main

© Kindermissionswerk, Friedrich Stark

als Könige verkleidete Sternsinger unterwegs

© Kindermissinswerk, Mika Väisänen

Scherenschnitt mit drei Königen und einem Stern

© Kindermissionswerk

Jugendliche als verkleidete Könige auf Rollern in Frankfurt am Main

© Kindermissionswerk, Friedrich Stark

#SternsingenBewegt

Rund um den Tag der Heiligen Drei Könige am 6. Januar ziehen die Sternsinger von Haus zu Haus, singen, bringen den Segen und sammeln Spenden für Kinder in Not

Sternensinger unterwegs

Geschichte der drei Weisen für und mit Kindern

Um das Jahr 0 soll ein ganz besonderes Baby in Bethlehem geboren worden sein: Es war Jesus. Zu dieser Zeit bemerkten Sterndeuter aus dem Morgenland einen außergewöhnlichen Stern am Himmel. Sie dachten, dass dieser Stern die Geburt eines bedeutenden Kindes ankündigt. Bevor die Männer zu Jesus kommen konnten, erlebten sie einen ziemlich wütenden König. Wie es weitergeht, erfährst du in der Geschichte mit einem Ausmalbild hier:

In diesem epd-Video erzählen Kinder selbst die abenteuerliche Geschichte aus der Bibel:

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Das berichtet die Bibel über die Weisen aus dem Morgenland

Die Erzählung von den Weisen aus dem Morgenland aus der Bibel in Matthäus 2, 1-12 klingt wie eine Legende: Ein Stern, der wandert und den Weg zeigt. Ein böser König und ein kleines Kind. Weise, denen Gott im Traum erscheint. Der Evangelist Matthäus schreibt kein historisches Geschichtsbuch. Er will von Jesus Christus erzählen und zeigen: In diesem Menschen Jesus ist Gott selbst erschienen. Jeder kann das von Anfang an sehen, wenn er Augen dafür hat. Es stand sogar in den Sternen, so dass sich Heiden aus großer Ferne bis nach Bethlehem aufgemacht haben, um den neu geborenen König zu sehen. 

Auch Weise aus dem Morgenland können irren

Die Weisen aus dem Morgenland geraten erst einmal an den Falschen. Sie suchen den neugeborenen König in Jerusalem. Wo könnte ein neuer Herrscher zur Welt kommen? Erste Adresse: in der Hauptstadt. Von ihrer Suche hört König Herodes. Auch wenn man wie die Weisen einen Stern vor Augen hat, ist man vor Irrwegen nicht gefeit. Oft sucht man das Richtige am falschen Ort, steuert das vermeintlich Große an. Dabei findet sich Erfüllung ganz woanders, als man denkt. 

Aber auch falsche Leute können einen richtigen Rat geben. Herodes ist ein doppelt falscher König. Nicht der, den die Weisen suchen. Zudem spielt er ein falsches Spiel. Er gibt ihnen den Hinweis auf Bethlehem und macht sie zu unfreiwilligen Informanten. Sie sollen ihm berichten, wo er den neugeborenen König finden kann. Sein Plan: das Kind ermorden, ehe es seinem Thron gefährlich wird. Die Bibel beschreibt die Wirklichkeit so grausam, wie sie sein kann. 

Kind in einer Futterkrippe statt Königskind mit Hofstaat

Herodes denkt. Doch Gott lenkt die Geschichte. Sobald die Magier Jerusalem verlassen haben, leuchtet der Stern wieder auf und geht ihnen voran nach Bethlehem. Sie finden keinen Palast und keinen Prinzen. Sie sehen ein Kind in einem Futtertrog. Die weit gereisten Anatolier (so heißt Morgenland auf Griechisch) könnten sich vom Himmel hoch genommen fühlen: Das soll der neu geborene König sein? So viel Aufwand im Universum für diese bescheidene Szene? 

Doch kein Gedanke davon bei den Weisen, vielmehr umwerfende Freude über das, was sie gefunden haben. Die finsteren Mächte auf ihrem Weg konnten ihnen nichts anhaben. Im Kind in der Krippe entdecken sie, wer wirklich mächtig ist: die Liebe Gottes, die allen Herodessen dieser Erde zum Trotz zur Welt gekommen ist. Sie fallen nieder und bringen dem Kind kostbare Geschenke: Gold, Weihrauch, Myrrhe. 

Von der biblischen Erzählung zur Legende

Die Weisen kehren zurück ins Morgenland. Sie tauchen im Evangelium nicht mehr auf. Das hat Raum gelassen für Legenden. Aus den Magiern wurden Könige wegen ihrer teuren Geschenke. Aus der Zahl der Gaben hat man geschlossen, dass es drei Personen waren. Um sie entwickelte sich ein Kult. Im Jahr 1164 sollen ihre vermeintlichen Reliquien von Mailand nach Köln entführt worden sein. Seitdem spielen die drei Könige in Deutschland eine besondere Rolle. 

Die Bedeutung 

Das Evangelium von den Weisen aus dem Morgenland erzählt, welche Schatten auf der Welt liegen: die Brutalität eines Königs Herodes, die Armseligkeit einer Krippe. In dieses Dunkel hinein leuchtet Gottes Licht. Auch durch die schwärzeste Nacht leitet Gottes Stern. Die Weisen stehen für die Sehnsucht, irgendwann wie sie anzukommen bei dem Wunder, das Gott schenkt.

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